Fundig 19

Der Flughafen war immens. Wie eine Welle, die auf ihn zurollte, ihn verschlang mit all ihren Lichtern und all dem Rauschen. Fundig verschlug es den Atem als das Fahrzeug rauchend und zischend in die große Eingangshalle fuhr und dann abrupt stehen blieb. Als hätte er eine andere Dimension betreten, eine, die in den grellsten Farben leuchtete, in schrägsten Tönen klingelte, und wo die Luft sogar irgendwie anders war, klar wie bei klirrender Kälte aber gleichzeitig warm und weich. Wenn es ein System gab, verstand Fundig es nicht. Alles rannte durcheinander, es war laut, hektisch, aus jeder Richtung, so schien es, kam ständig einer angelaufen, sprintete an ihnen vorbei und einer, eine kleinere Echse, hüpfte sogar über sie hinweg, direkt über seinen Kopf. „Halt dich dicht bei mir, sonst werden wir noch getrennt“ Das musste man Sylwester nicht zwei Mal sagen, er erinnerte sich noch gut an die Hilflosigkeit, als C ihn im blauen Lokal alleine gelassen hatte. 

Die Fahrgäste waren ausgestiegen und Floh war gut drauf, aber das war er ja immer. „Komm, ich zeige dir die Schiffe“ und sie liefen durch einen leuchtenden Tunnel bis sie wieder im Freien waren, aber auch hier funkelte und strahlte alles um sie herum. Hinter einer ellenlangen Scheibe dann die Raumschiffe. Rund und tatsächlich an die untertassenartigen Gebilde aus alten Science Fiction Romanen erinnernd, waren sie aber doch ganz anders als diese, sie fluoreszierten, veränderten ständig ihre Form und Farbe, während sie einfach nur dastanden waren sie doch immerzu in Bewegung.   

Etwas Kleines, Buckeliges huschte an ihnen vorbei und Fundig erkannte die Figur und den ausgebeulten Mantel – es war Norbert, der Schatzsucher, der sich im Ölladen mit dem blauen Fisch unterhalten hatte. Es ging um ein kleines, schwarzes Kästchen, das wusste Sylwester auch noch. Der Schatzsucher schien irgendwie aufgebracht.  

„Du!“ Plötzlich stand er direkt vor ihm. „Du warst auch da. Wo ist es?!“ Sylwester wunderte sich. „Der Kasten! Du und dein Roboter…wo ist der Roboter?!“ Ah, C hatte also wieder…..Herr Fundig begann sich unwohl zu fühlen. Hatte der Roboter etwa wieder gestohlen? Es wäre nicht das erste Mal. Sylwester wusste nicht, was er sagen sollte, aber Floh kam ihm zu Hilfe. „Wir wissen nicht, wo diese verdammte Maschine steckt. Worum geht es denn?“ „Es muss irgendwo sein, ich verliere keine Dinge, ich nicht. Der schwarze Kasten aus dem Ölladen!“ „Leider…“ sagte Floh und zuckte mit den Schultern. Fundig setzte eine betroffene Miene auf. „Verdammt, verflixt nochmal! Wenn ihr den Roboter seht, ich bin auf der Suche nach ihm. Und irgendwann werde ich ihn finden… das kann doch einfach nicht wahr sein!“ Schon war der kleine Schatzsucher wieder verschwunden, er rannte quasi davon, wobei er sich zwischen den Fluggästen hin und her bewegte wie eine Kugel in einem Flipperautomaten.