„Inwiefern baust du es um?“ „Zeige ich dir dann“ murmelte der Roboter, schon wieder vertieft in die Arbeit am Kasten. An merkwürdige Unterhaltungen hatte sich Sylwester inzwischen gewöhnt und so nahm er es hin wie es war, blieb noch eine Weile stehen und beobachtete C, der halb in dem komischen Ortungskasten steckte, bis es ihm langweilig wurde und er beschloss, Floh aufzusuchen.
Die federleichten Rollschuhe baumelten lässig an seinem Handgelenk, der Raumanzug schon seit Tagen zerknüllt in der Ecke, Herr Fundig fühlte sich wohl. Er stellte sich auf den kreisrunden Fleck in der Mitte der Steuerzentrale und wurde nach unten gezogen. Schon war er im BFO. Er hatte mittlerweile gelernt, wie man mit diesen futuristischen Autos umgehen musste, fuhr aber lieber mit den Bootskates, das war langsamer und er konnte sich die faszinierende Umgebung einprägen, die er nun tagtäglich sah.
Floh war zu Hause. Er saß vor dem Eingang in einem Schaukelstuhl, hatte einen Strohhut tief übers Gesicht gezogen und schnarchte. Die Sonne schien, es war wohlig warm und der Hund tollte auf dem Rasen. Fundig war nach einem Ausflug. Und was konnte es da Schöneres geben, als sich in ein Taxi zu setzen, mit seinem neuen Freund zu plaudern und sich kreuz und quer durch diese wundersame Stadt fahren zu lassen, das war sogar noch besser, als im blauen Lokal herumzuhängen und sich Notizen zu machen. Mit Floh war immer was los. Auch jetzt lag in dieser scheinbaren Ruhe eine Vorahnung, wie ein kleiner, kurzer Blitz, gleich wieder verschwunden, eine Vorahnung von Abenteuer. Er hatte eine so positive Einstellung zu den Dingen, die Fundig immer wieder überraschte. Kommentarlos hatte er es hingenommen, dass C einfach etwas aus der Taxizentrale entwendet hatte, hatte ihn, Sylwester Fundig, aufgegabelt, ihn mit zu sich nach Hause genommen und ihn zu seinem Freund erklärt, obwohl er ihn doch überhaupt nicht kannte. Auch diesmal willigte er sofort ein, als Fundig eine Fahrt vorschlug. „Klar, hatte eh nichts vor“ Und schon saß er wieder mit dem Langohr im BFO, kurbelte die Fenster runter und schnallte sich gut an. Mit Floh zu fahren war an sich schon ein Abenteuer, schlimmer war es nur mit C, der sich regelmäßig wegdrehte und andere Dinge tat, alles, außer vor sich auf die Strecke zu schauen. Die ersten Male fand Fundig es noch etwas befremdlich, wie sich der Kopf des Roboters um seine eigene Achse drehte, aber mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt, zumal C sowas ständig tat, er drehte den Kopf herum, verdrehte seine überlangen Arme um im hinteren Teil des BFOs nach irgendetwas zu kramen, im schlimmsten Fall rollte er noch mit den Augen und schaltete Musik ein. Wie dem auch war, der Roboter war derzeit beschäftigt und nicht ansprechbar. Und er brauchte auch eine Pause vom blauen Lokal, wo in letzter Zeit nur noch auf das bevorstehende große Spiel gewettet wurde – ein Straußenrennen der Extraklasse mit insgesamt vier prämierten Vögeln, die Zuschauerplätze seit Monaten ausverkauft. Das ständige Gerede welcher Vogel wann das Gleichgewicht verloren usw. ging ihm ein wenig auf den Keks.