Eigentlich war er dafür schon viel zu alt. Eigentlich war sein Führerschein schon seit zehn Jahren abgelaufen. Und eigentlich hatte ihm jedermann davon abgeraten. Aber eines Tages ging er einfach los, stapfte in Regenhose und Gummistiefeln auf den Hof des Gebrauchtwagenhändlers und verlangte nach einem Fahrzeug. Voller Entschlossenheit und Vorfreude war ihm als würde er gleich abheben und doch vertröstete ihn die alte Dame die beständig das Fax anstarrte auf morgen. Die Bürokratie, jede Menge Papierkram, und ohne den Blick abzuwenden hievte sie einen Stapel davon auf den Tisch, zum Ausfüllen bitte. Im Hinterzimmer spielten erste Gestalten ein schweigsames Kartenspiel und er wühlte sich durch einen absurden Berg an Papier. Und dennoch verging die Zeit wie im Flug, er schwebte nach Hause und hüpfte wie auf Wolken mit den ersten Sonnenstrahlen durch die Pfützen.
Auf dem Hof standen vereinzelt Autos, Schrottkarren genaugenommen, ein paar Prachtexemplare im Schaufenster, ging man aber näher heran sah man die Staubschicht auf dem roten und gelben Lack. Es störte ihn überhaupt nicht. Er rannte quer über den Parkplatz, in Gedanken bereits am Steuer einer der Schrottkisten. Der einzige Autobesitzer im Städtchen wurde kopfschüttelnd belächelt, konnte man doch wirklich alles zu Fuß erreichen und der Bahnhof und die Schiffe und die kleinen Busse mit zwanzig Sitzplätzen in die sich zu Hauptverkehrszeiten beinahe vierzig Personen hineinquetschten, er erinnerte sich an die Todesangst ganz hinten eingepfercht während der Fahrer gleichzeitig telefonierte, Kaffee trank und mehr oder weniger heimlich rauchte. Nun hätte dies alles ein Ende. Er wäre dann der zweite Autobesitzer in einem Kaff in dem alles nur einen Katzensprung weit entfernt war.
Er sah sich die holprige Straße entlangtuckern, das Radio laut aufgedreht, das Funkgerät auf dem Beifahrersitz, die Sonne im Rücken.