Fundig im Weltall

Sylwester Fundig kramte im Handschuhfach nach dem Schlüssel, den er zusammen mit Zigaretten, Stadtplan und den Koffeinbonbons hineingeschmissen hatte. Dann warf er wie immer viel zu viele Münzen in die Parkuhr, richtete seinen Hut und knöpfte den Mantel zu. „Die Luft ist anders in der Stadt“ dachte er, als er an dem kleinen Gemüsestand vorbeiging, wo in der Früh immer die Katzen umherschlichen. „Wo die Katzen sind, da ist das Glück“ pflegte der Besitzer grinsend zu sagen, wenn sich Kunden daran störten.

Er blieb brav an der Ampel stehen, obwohl die Straßen leer waren. Es fing an zu nieseln. Schnell noch die obligatorischen drei Tageszeitungen am Kiosk und er marschierte über die Straße.

Er konnte sich noch daran erinnern, das Auto abgestellt zu haben. Eine alte Rostlaube mit ausgebeulter Motorhaube unter der es immer wieder spektakulär zischte. Kratzer im Lack, ein Sprung in der linken Lampe. Die Türen quietschten beim Öffnen und manchmal dauerte es Ewigkeiten, um überhaupt zu starten. Danach erinnerte er sich nur noch an den Knall.

Sylwester blickte aus dem Fenster und sah nichts als Weltall. C hatte sich in die Zentrale des Schiffes begeben und das war ihm ganz recht, er musste noch die Erklärung verdauen, die der Roboter nach seinem Eintreffen für ihn parat hatte. Er hatte offenbar gar nicht mit ihm gerechnet, in seinen Augen konnte Sylwester ein beachtliches Aufflackern an Zahlen und Buchstaben erkennen. Für den Anfang beschloss er anzunehmen, es sei ein freundlich gesinnter Roboter, ließ doch nichts auf das Gegenteil schließen. Sie wären auf einer Art Zeitsprung oder Zeitreise hatte die Maschine erklärt und dass sie aufgewacht wäre und ihrem Protokoll keinen direkten Befehl entnehmen könne. Also beschloss sie, zunächst einmal nach Hause zu fahren, auf einen Planten auf dem Roboter wie sie gebaut werden, dazu bestimmt in Zeitkapseln in verschiedenen Planetensystemen darauf zu warten, aktiviert zu werden und ihrem Code zu folgen. Das Heimatsystem befände sich gerade mal einen Zeitsprung entfernt, informierte ihn C. Im Hinwegrollen sagte er noch, seine Zeit wäre eine für Herrn Fundig unsichere, er sollte gut aufpassen. Seine Welt würde er nicht mehr wiedersehen, das sei ihm hoffentlich klar gewesen. Und ließ ihn mit diesen Worten alleine. Herr Fundig schaute aus dem Fenster und das Heimweh war überwältigend.